Mich erreicht oft die Frage, welche Bilder mich begeistern. Ganz klar: meine Bilder.
Fantastisch finde ich Bildaufbauten, die mit extrem wenig Licht Raum für Darstellung und Interpretation übrig lassen.
Das Bild muss mich herausfordern. Ein 100% ausgeleuchtetes Foto ist für mich in den meisten Fällen langweilig. Du schaust hin, und dann direkt zum nächsten Thema. Beeindruckend finde ich solche Bildaufbauten:
Im Portraitbereich verhält es sich ähnlich. Hier ist zudem entscheidend, welcher Film verwendet wird. Als Beispiel ein Portrait aus dem Bereich Mittelformat, aufgenommen mit einem orthochromatischem Film:
Faszinierend ist hier die Modellierung des Körpers. Sie vermuten eine attraktive Frau, mit leicht asiatischem/südamerikanischem Flair. Bei solchen Bildern fangen wir an, Bildbestandteile zusammen zu fügen. Sie werden vielleicht auch versuchen, die abgeschattete Gesichtshälte zu komplettieren. Aber egal was Sie tun, Sie beschäftigen sich schon jetzt länger mit diesem Bild als mit dem Bild Ihres Partners.
Beliebtes Thema ist auch die Automobilfotografie. Schauen Sie sich einmal die bildliche Darstellung der Fahrzeuge an. Durch die Bank handelt es sich um tote Fotos. Und damit wird das eigene Produkt gegen ein beliebig anderes Produkt austauschbar. Zeigen möchte ich Ihnen einen Teil meiner Photographien über einen Ferrari F430 Spider. Photographiert wurde u. a. mit 65% Kunstlichtanteil.
Auch aus dem Bereich der Interieurfotografie möchte ich Ihnen ein Bild vorstellen. Es ist nicht das typische Foto eines Kataloges. Denn dort finden wir ausschließlich 0,5-Sekunden Fotos (1/4 Sekunde fürs Blättern, 1/4 Sekunde fürs Anschauen). Zeigen möchte ich Ihnen ein Schlafzimmer. Und zwar dieses:
Die Bildinformation folgt dem Bildmotiv. Die Information liegt hier im Wort “schlafen”. Schlafen bedeutet für uns: ruhig werden, den Tag abschließen, sich entspannen. Mit diesem Bildaufbau nehme ich Sie an die Hand und entführe Sie in das Reich der Träume. Als Verkäufer hätte ich es nun erheblich einfacher, würden Sie mit diesem Kopfbild mein Geschäft besuchen. Aber es wird sicherlich noch Generationen brauchen, bis die Werbebranche das versteht.