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Mission Impossible: Hückeswagen sagt den NRW-Tag 2013 ab
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Aktuelles aus meinem Studio



Mission Impossible: Hückeswagen sagt den NRW-Tag 2013 ab



Die Hückeswagener Stadtverwaltung gab am 24.05.2012 bekannt, das der NRW-Tag 2013 nicht durchgeführt wird. Damit waren zwei Jahre Planung, Gespräche und Visionen innerhalb weniger Sekunden geplatzt. Ein Sturz aus 20 Meter mitten auf den Asphalt.

Es wäre für Hückeswagen und den Oberbergischen Kreis das Event für die nächsten Jahrzehnte gewesen. Und gleichzeitig ein Wink mit dem Zaunpfahl für andere Kleinstädte und Kommunen, aus dem Schatten der desaströsen Großstädte zu treten. Doch das Spiel ist aus. Gewonnen hat Neid, Haß und Mißgunst. Halt typisch deutsch.

Rückblick Hückeswagener Bewerbung

Im Dezember 2009 bewarb sich Hückeswagen für den NRW-Tag 2013. Viele schüttelten seinerzeit den Kopf, ich fand es super. Das ich von einer Nominierung überzeugt war, beschrieb ich im Dezember 2009 in einem Artikel.

Alle weiteren Infos, Meinungen und Kommentare finden Sie unter folgendem Link: Infos Bewerbung NRW-Tag

Die Location Hückeswagen

In Hückeswagen geht es immer irgendwo bergauf. Das ist in der Tat ein Nachteil für großräumige Events. Aber Hückeswagen ist auch eine Filmstadt. So entstanden unter anderem:

– Krimiserie Balko
– Hallo Onkel Doc
– Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung (ein Straßenfeger in den 60ern/70ern, der Filmbahnhof existiert heute noch)
– zahlreiche Dokumentationsfilme über den Verlauf der Wupper

Aber auch Buchautoren und Künstler sind bzw. waren hier beheimatet. Wie z. B.

– Carola Lepping (Syrische Reise; Das alte Haus auf Hartkopsbever (hier befindet sich auch mein Studio); Bela reist am Abend ab). Die Bücher von C. Lepping sind gelistet im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Buchtitel: Das alte Haus auf Hartkopsbever     Syrische Reise

– Ilse Noor (arbeitete mit Carola Lepping zusammen; lebt heute in Malaysia, und ist dort eine bekannte Künstlerin)

– Norman Schorl Norman Schorl: Hückeswagen

– Johann Wolfgang von Goethe mit seiner Querverbindung zum Hückeswagener/Radevormwaldener Johann Heinrich Jung-Stilling (hier in der Hartkopsbever gibt es noch das bewohnte Jung-Stilling Haus)

– die Epoche der Stoffe und Tücher wurden von Hückeswagenern Tuchmachern entscheidend geprägt. Ohne das know-how aus Hückeswagen würde Hannelore Kraft heute noch im Kartoffelsack herumlaufen, und die männlichen Kollegen mit stylischen Kuhhäuten Tuchmacherstadt Hückeswagen

– aus Hückeswagen kommen wichtige Bauteile für Ferrari und die Formel 1-Boliden, BMW, Mercedes, VW/Audi Ferrari made in Hückeswagen

Unsere Künstler-Aktivitäten ab 2010

Seit März 2010 stand der NRW-Tag 2013 im Focus vieler Aktivitäten. Im Rahmen eines Generalplans meines Studios erfolgten Einladungen an Unternehmen, Künstler und Institutionen. Denn für mich bzw. uns kamen keine tausende von Besuchern, sondern tausende von möglichen Kunden. Mit dem NRW-Tag hätte man uns Freiberuflern, Künstlern und Unternehmen die möglichen Kunden quasi kostenfrei auf dem Silbertablet präsentiert. Wir hätten nur selbst zugreifen müssen.

In einem ersten Arbeitstreffen im Juni 2010 mit diversen Personengruppen und dem Bürgermeister Uwe Ufer ging es an die Ideenfindung. Hierbei wies der Stadtchef darauf hin, das man sich auf keinen Fall mit den bisherigen NRW-Events messen wollte. Das sahen andere auch so, ich ebenfalls. Damit war klar, das eine bodenständige Präsentation angedacht war, und nicht schrill, laut,nervig. Dies war genau mein Ding. Ich verwies auf diesem Arbeitstreffen auf meine Zusammenarbeit mit meinen Gifhorner Künstlerkollegen (Ingrida Ivankova und Team).

An Ingrida ging u. a. auch mein Auftrag, den Hückeswagener Bürgermeister zu karikieren. Heraus kam folgende Handzeichnung:

Karikatur Uwe Ufer für den NRW-Tag 2013

Karikatur Uwe Ufer zum NRW-Tag 2013. Karikiert von Ingrida Ivankova

Für die Beteiligung meines Studios am NRW-Tag wollten wir ein Leitvideo produzieren. Hierbei sollte sich Hückeswagen, die Partnerstadt Etaples sur Mer, das Bergische Land, und natürlich Künstler, wiederfinden. Das Rad sollte aber nicht neu erfunden werden. Fündig wurde ich bei Riverdance.

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Track and © by Riverdance / Bill Whelan

Auf meine Einladungsmails gab es große Resonanz auf Seiten der Landschaftsfotografen. Von meinem Studio aus ist ein Blick auf die Brutplätze der Kraniche möglich. Vor allem Nachts herrscht dort ein ziemlich lautstarkes Getöse, und übertags gibt es hektischen Flugverkehr. Ein Foto ins Tal der Hartkopsbever:

Das Tal der Kraniche

Das Tal der Kraniche in Hückeswagen

Auch einige meiner Kunden hatten eine Zusage erteilt, und wollten sich mit ihren Produkten präsentieren.

Die Absage

Als Begründung für die Absage wurden die hohen Sicherheitsauflagen vorgeschoben, die seit dem Loveparade-Unglück 2010 verschärft wurden. Kann man glauben, muss man aber nicht. Der Hückeswagener Bürgermeister Uwe Ufer wies in seiner Stellungnahme darauf hin, das die Sicherheitsleistungen durchaus hätten geschultert werden können, aber die Anzahl der Zweifler wäre zu groß gewesen. In einem weiteren Interview wurde auf über 5.000 Sicherheitsauflagen verwiesen, die seitens der Kreisstadt Gummersbach erstellt worden seien. Verantwortlich dafür wäre der Landrat Hagen Jobi.

Protagonisten , Zweifler und Nörgler

Ein Event wie der NRW-Tag braucht viel Man-Power. Dies bedeutet viel Arbeit, viel denken, viel handeln. Da Zweifler und Nörgler alle drei Punkte nicht für sich in Anspruch nehmen, bleibt der Rest an wenigen Leuten kleben.

Jedoch setzen sich negativ gepolte Leute halt geschickter in Szene. Wie etwa die Gummersbacher Polizei, die im WDR-Fernsehen glaubhaft machen wollte, das sich unglaublich viele Besucher der Bevertalsperre den Talsperrendamm hinunter schmeißen, nur weil dort irgendwelche Aktionen laufen.

Kommunikation, Bürgernähe und Gerüchteküche

Seit März 2010 rief die Stadtverwaltung Hückeswagen die Bürger auf sich an dem NRW-Tag zu beteiligen. Uwe Ufer wollte kein technisches Megaevent. Jede Ortschaft sollte ein wenig zum Gelingen des Festes beitragen. Da Hückeswagen über 120 Ortsteile verfügt, hätte, rein theoretisch, ein bodenständiges und begeisterndes Event herauskommen können. Allerdings beging die Stadtverwaltung einen eklatanten Kommunikationsfehler. Man ließ die Leute mit einem Fragezeichen zurück. Statt mit den Ortschaften ins Gespräch zu kommen, igelte man sich auf dem Schloß ein. Daran änderte sich auch mit der Einrichtung einer Koordinationsstelle nichts.

Kommunikation und Bürgernähe

Kommunikation in Richtung Bürger ist nicht immer ganz einfach

Wenn in Hückeswagen nichts klappt, die Gerüchteküche funktioniert immer. Im Juni 2011 besuchten wir ein Restaurant direkt am Ortseingang Wipperfürth. Drei Tische vor uns traf sich eine Art Männerclub. Nach kurzer Zeit redete man dort unüberhörbar über den NRW-Tag. Wie den Gesprächen zu entnehmen war, lag der Informationsstand unterhalb der Null-Linie. Aber jeder wusste was, und wollte auch gehört werden. Meine Frau raunte mir zu „…die kenn ich”, und wir vereinbarten stilles Zuhören. In einer Kleinstadt wie Hückeswagen werden aus Gerüchten schnell vermeintliche Tatsachen, wo jeder noch was drauf packt. Hier hätte die Koordinationsstelle gegensteuern müssen. Denn plötzlich hatten die Häuslebesitzer Angst um ihren Vorgarten, die Tankstellen sahen schon die Zapfsäulen demoliert.

Irrtümer

Der NRW-Tag ist kein Rockfestival alá Wacken. Die Besucher eines NRW-Tages sind friedliche Familien, was man auch auf dem noch verfügbaren Fotomaterial der anderen Städte sehen kann.

Die Besucherströme orientieren sich an der Stadtgröße. Dies konnte am WDR2-Tag 2008 gut beobachtet werden. Trotz massiver Radiowerbung, freiem Eintritt bei allen Veranstaltungen nebst BAP-Konzert, betrug die Besucheranzahl geschätzt max. 30 TSD. Diese wiederum verteilte sich wunderbar auf das gesamte Stadtgebiet. Und selbst beim BAP-Konzert waren „nur” knapp 10 TSD Besucher auf dem Gelände. Ein ganzer Polizist nebst einer Handvoll Sicherheitsleute war hierfür notwendig. Stimmen die aktuellen Zahlen von Detmold für den NRW-Tag 2012, so besuchten dort ca. 40 TSD Gäste das Event am 1. Tag. Erst zum Abschluss wurde es voller.

Konzerteingang WDR2-Tag

Konzerteingang für das Event WDR2 für eine Stadt

Innenstadt am WDR2-Tag

Die Hückeswagener Innenstadt am WDR2-Tag. Trotz knapp 30.000 Besucher läuft kein Mensch durch die Vorgärten

Fazit

Der NRW-Tag ist eine runde Sache für die Darstellung und Publizierung von Städten und Kommunen. Er belebt nicht nur die wirtschaftliche Seite, sondern motiviert auch die eigenen Bürger, sich mit ihrer Stadt zu identifizieren. Und es ist ein friedliches Fest, weil hier die Menschen zusammen kommen die Freude, Spaß und Unterhaltung suchen.

Wenn Kleinstädte den NRW-Tag nicht durchführen dürfen oder können, wäre es kein Gedenken an NRW, sondern eine Bespassung mit leerem Inhalt. Ein Großteil der wirtschaftlichen und kulturellen Leistung wird in kleineren Städten produziert. Fast alle Großstädte wie Remscheid oder Wuppertal liegen dagegen unter dem Sauerstoffzelt, und zehren von ihrem Umfeld.

Kontaktdaten:
PHOTOGRAPHIE Dieter Gotzen
Industriestr. 9
42477 Radevormwald
Telefon:(02195) 9429775

Email: studio@foto-dg.de
Internet: https://www.foto-dg.de
Kontaktformular: Anfrage und Kontakt

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8 Responses to Mission Impossible: Hückeswagen sagt den NRW-Tag 2013 ab

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