Landschaftsfotografie lebt von Licht und Tiefenschärfe. Von den Anforderungen her ist es eine Königsdisziplin. Sie werden vielleicht denken: “…kann doch nicht so schwer sein mal eben eine Landschaft zu knipsen”. Das Landschaftsfotografie mehr ist als mal eben den Auslöser zu drücken, möchte ich Ihnen hier zeigen.
Gute Landschaftsfotografen haben immer mehrere Utensilien bei sich: Stativ, ein Stuhl, Mittel- o. Großformatkamera. Und bringen viel Zeit mit. Richtig gute Landschaftsbilder sind mittlerweile selten geworden, wie mir auch ein Verlagsredakteur erzählte. Was macht aber ein gutes Landschaftsbild aus?
Ein gutes Landschaftsbild erzählt uns seine Geschichte. Sei es über die Entstehung der Landschaftsformation, seiner Einwohner, seiner Umgebung oder seiner Befindlichkeiten. Wie müssen wir uns das Vorstellen? Nehmen wir einmal ein Bild der Nordsee. Im Idealfall hören Sie das Pfeifen des Windes und schmecken die salzige Luft. Sie selbst werden Bestandteil des Bildes.
Wichtig bei Landschaftsbildern sind geometrische Formen, Gebäude und Linien. Hierbei gilt, das dominante Motive, wie beispielsweise Berge oder Burgen und Schlösser, nicht in den Vordergrund des Bildes gestellt werden dürfen. Wer dies macht, schließt das Bild ab. Dadurch erscheinen Bilder langweilig oder unruhig. Geometrische Formen sollten unsere Augen in das Bild hinein führen. Im Falle unseres Holland-Bildes sehen Sie rechts den Verlauf der Grasnarbe. Sie bildet mit dem Aufbau des Delta-Projekts eine führende Linie.
Abgeschlossen wird das Bild mit der Verlaufslinie des Delta-Dammes. Sie werden aber merken, das alle Linien in das Bild hineinführen, um dann wieder eine geometrische Form zu bilden, ähnlich eines Rhombus.
Nun arbeitet fast jeder Berufsfotograf nach seinen eigenen Regeln und Statements. Im Bereich der Landschaftsfotografie verwende ich nach Möglichkeit folgende Bildaufteilung und Bildführung:
a = Fanglinie
b = Bildweite
c = Bildtiefe und Motivbegrenzung
d = Bildabschluß und Bildschärfe
Richtige Landschaftsbilder sind nur mit analoger Aufnahmetechnik möglich. Denn nur hier wird die volle Bild- und Tiefenschärfe genutzt. Und als Leitsatz: ein analoges Motiv erfordert analoge Aufnahmeformate. Daher verwende ich bei Landschaftsbildern zumindest Mittelformat, wobei Großformataufnahmen ein Optimum im Bildprozeß darstellen.