Es gibt weltweit viele Tourismus-Fehlentscheidungen. Die Entwicklung Fuerteventuras gehört dazu. Schon fast wie aus dem Lehrbuch dürfen heutige Touristikunternehmen ihre Auszubildenden auf die Insel schicken und stolz zeigen, wie eine ganze Region niedergemacht wird.
Fuerteventura hat drei Lebenszyklen vorzuweisen. Zuerst kamen die Aussteiger, dann die Windsurfer und Wellenreiter, dann die EU mit ihren Touristen. Seinerzeit gab es sinnvolle Bauauflagen, wie etwa nur zweigeschossige Bauten. Davon ist heute, vor allem im Süden, nichts mehr zu sehen. Gigantische Hotels zieren die einstige Sand- u. Steinküste. Für mich wird es immer ein Rätsel bleiben, wie sich hier jemand erholen soll.
Auch wenn Fuerteventura nur ca. 120 Kilometer lang ist, so finden wir hier drei Wetter- u. Erholungszonen. Der Norden, mit seinen gigantischen Sand- u. Dünenfeldern, die Mitte mit ihren Bergzügen, der Süden mit ausgedörrten Regionen und dem breitem Strand Sotavento. Jede Region hat zudem ihre Besonderheiten für Schwimmer, Windsurfer und Wellenreiter.
Hier prägen die Städte Rosario, Corralejo und El Cotillo vor allem die Küstenlandschaften. Rosario als Hauptstadt, beherbergt den Flughafen. Jeder Reisende mit Ziel Fuerteventura wird auf dem mittlerweile gut ausgebautem Flughafen den ersten Kontakt mit der Insel in Kauf nehmen müssen. Direkt am Flughafen stehen Taxis und Mietwagen zur Verfügung. Alle größeren Autovermietungen unterhalten hier Dependancen. Vor allem in den Sommermonaten werden Sie zuerst mit einer großen Staubwolke vom Nord-Ost-Passat begrüßt.
Direkt durch Rosario führt uns die Hauptstraße Richtung Corralejo. Diese mittlerweile quirlige Kleinstadt wird im Sommer erdrückt von Touristen. In den 80ern war dies die erste Adresse für Aussteiger aus dem bürgerlichen Leben. Wundern Sie sich daher nicht, wenn viele Restaurants, Cafés und Hotels deutsche Inhaber ausweisen. Von Corralejo aus haben Sie einen tollen Blick direkt auf Lanzarote. An den Stränden um Corralejo herum ist baden eingeschränkt möglich. Der NO-Passat drückt vor allem im Sommer mit einer Windstärke von bis zu 7 Beaufort (Bft.) Wellen von bis zu 5 Metern an die Strände. Meiden Sie Strandabschnitte mit Windsurfern und Wellenreitern. Auch wenn der Atlantik ruhig aussieht, so kann sich dies innerhalb weniger Minuten ändern. Am Ortsrand von Corralejo befinden sich die berühmten Sanddünen.
Bedingt durch Salzwasser und permanentem Wind ist die Sandoberfläche trittfest. Sie können sich hier gefahrlos aufhalten und die fantastische Umgebung genießen. Falls Sie mit dem Auto unterwegs sind, fahren Sie in diesem Streckenabschnitt langsam. Es kommt oft vor, das die Fahrbahn vom Sand zugeweht ist. Sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite sehen Sie öfters eingefallene Steinhäuser. Das sind Relikte aus der Zeit der Fremdenlegion, die hier bis Anfang der 90er Jahre stationiert war.
Essen und Trinken können Sie in und um Corralejo relativ gefahrlos. Neben traditionellen Fischgerichten finden Sie auch Geflügelgerichte auf den Speisekarten. Berücksichtigen Sie aber die Öffnungszeiten. In den Mittagsstunden sind annähernd alle Restaurants geschlossen.
Direkt an der Küstenlinie des Nordens entlang führt eine alte Panzerstraße, wo Sie parallel am Atlantik entlang fahren. Von hier aus haben Sie den besten Blick Richtung Lanzarote. Steigen Sie hier unbedingt aus und lassen die Weite und das Meer auf sich wirken.
Und hier nun weitere Impressionen aus dem Norden Fuerteventuras. Wenn Ihnen meine Landschaftsfotografie gefällt, freue ich mich auf Ihr Feedback per Email oder Telefon. Meine Mailadresse: studio@foto-dg.de