Reiseroute Spanien Costa Brava

Aktuelles aus meinem Studio

Vorbereitung

Planen Sie Ihre Reise rechtzeitig. Sie fahren in ein Land, dessen Sprache Sie nicht beherrschen. Schlimmer noch, sie müssen durch Frankreich. Und Franzosen sind mächtig eigen, was Sprache angeht. Sie denken, kein Problem, ich kann englisch? Sie werden feststellen, das die wenigsten Franzosen Ihren Enthusiasmus teilen. Dies gilt auch für Spanier.

Lassen Sie sich vom ADAC Kartenmaterial zusammen stellen. Sie erhalten nicht nur eine sauber ausgearbeitete Reiseroute, sondern erhalten schon im Vorfeld Informationsmaterial über Land und Leute. Verwerfen Sie jedoch die vom ADAC empfohlene Fahrtstrecke. Beginnt Ihre Reise etwa ab der Mitte Deutschlands, wird Ihnen empfohlen, über Luxemburg zu fahren. Aus meiner Sicht: tun Sie sich das nicht an. Mehr dazu weiter unten.

Denken Sie im Falle einer Familienreise an Auslandskrankenscheine, gültigen Personalausweisen und Spiele für Ihre Kids.

Abfahrtstag und Anreise

Guten Morgen, der Tag Ihrer Reise ist endlich da. Ausgeschlafen? Prima. Wahrscheinlich geht es Ihnen so wie mir: man möchte nur noch ankommen.

Wie oben erwähnt, empfehle ich Ihnen die Route über Freiburg / Mulhouse. Diese Strecke ist zwar etwas länger, aber sie können durchgängig auf der Autobahn bleiben. Zudem wird sich Ihre Fahrtzeit drastisch verkürzen. Über Luxemburg beträgt die Fahrtzeit fast 15 Stunden, meistens sogar noch länger. Über Freiburg dagegen 12 Stunden.

Der beste Abfahrtstag ist der Samstagnachmittag. An diesem Tag gab es bisher die wenigsten Staus und die leersten Autobahnen.

Bevor Sie jedoch über die französische Grenze fahren, sollten Sie Rast machen und auf deutscher Seite etwas Essen. Die große Raststätte „Schauinsland“ u. a. sind ohne Einschränkung zu empfehlen, auch die großen Fastfood – Restaurants in Freiburg sind sauber und gepflegt. Aber egal was Sie zu sich nehmen, immer noch besser als das, was Sie auf französischer Seite erwartet.

Windsurfen in der Bucht von Rosas / Costa Brava

Die Strecke über Straßburg ist auch möglich und landschaftlich etwas interessanter. Aber Vorsicht an Mülleimern und Containern. Hier schwirrt ein recht aggressives Etwas rum. Leider kann ich Ihnen nicht sagen, was es ist. Vermutlich eine Bienen/Käferart. Jedenfalls fallen diese Viecher über alles her, was in deren Nähe kommt. Daher bei Kindern unbedingt darauf achten, das die hinteren Fenster geschlossen sind. Auch setzen sich diese Insekten gerne heimlich auf Ihren Rücken.

Irgendwann erreichen Sie die erste Autobahn – Zahlstelle (Péage). Orientieren Sie sich am grünen Pfeil und reihen sich in die entsprechende Stelle. Ärgern Sie sich nicht über hohe Autobahngebühren, es ändert eh nichts. Sie benötigen knapp 65,– EURO für eine Strecke bis Spanien. Wohlgemerkt, nur Autobahngebühren. Dafür werden Sie jedoch erstaunliches feststellen: Baustellen sind so gut wie keine vorhanden. Da haben Franzosen und Spanier uns Deutschen einiges voraus.

Falls Sie Nachts durch Frankreich fahren, so werden Sie feststellen, das die meisten Raststätten geschlossen sind. Empfehlen kann ich Ihnen jedoch den Kaffee aus dem Automaten. Vor allem jene Automaten, wo der Getränkehalter per Hydraulik betrieben wird. Diesen Kaffee können Sie ohne Geruchsprobe verkosten. Auch die WC – Bereiche sind in einem hervorragendem Zustand. Nicht mehr zu Vergleichen mit den Relais aus den 70ern und 80ern.

Das Dach der Welt: Pyrenäen

Kalkulieren Sie Ihre Fahrt bitte so ein, das Sie früh morgens (bis ca. 05:30) bzw. spät abends (21:30) durch Lyon fahren. Staus von 10km und mehr ist hier keine Seltenheit. Und wenn Sie die Umfahrung nicht kennen, Bingo. Irgendwann sehen Sie auch eine Raststätte mit einem großen „M“ . Falls Ihre Kinder nach Nahrungsaufnahme kreischen, können Sie hier gefahrlos anfahren. Der Kaffee ist ok, Essen ebenfalls, Preise etwas höher als in Deutschland. Aber immer noch besser als ein schlabberiges Baguette für 5,– EURO. An manchen Raststätten finden Sie zudem ein Schild mit „Quick“. Dies ist ebenfalls eine Art Fastfood – Restaurant und akzeptabel.

Sie befinden sich ab Lyon auf direktem Wege Richtung Pyrenäen. Und dies werden Sie auch drastisch spüren. Die Außentemperatur steigt merklich an und es riecht nach……Urlaub !!!. Lyon gilt als Wetterscheide zwischen dem kühlen Norden und dem heißen Süden. Je nach Tages- u. Jahreszeit ist dies in imposanten Bildern zu sehen. Die schneebedeckten Alpen bilden bei klarem Wetter ein unglaubliches Panorama.

Ca. 200km vor der spanischen Grenze zeigen Schilder Warnungen vor Wind an. Und seien Sie sicher: diese Warnung ist nötig. Bei meiner ersten Fahrt als Jugendlicher hätte es meinem Vater fast den Anhänger von der Autobahn geweht. Windstärken von mehr als 9 Bft. sind hier keine Seltenheit, vor allem im Sommer. Der Ort „Port Leucate“ ist das Zentrum für Highspeed – Windsurfen. Das riesige Flachwasserbecken sehen Sie auf der linken Seite. Wer mit dem Surfboard unterwegs ist, sollte hier unbedingt einen Abstecher einplanen.

Sie haben nun Südfrankreich durchquert und befinden sich Richtung „La Jonquera“, der spanischen Grenze. Halten Sie jedoch Kamera bereit und fahren einen der zahlreichen Parkplätze an. Die Pyrenäen liegen jetzt vor Ihnen und, sofern es nicht regnet bzw. diesig ist, Sie sehen ein dramatisches Landschaftsbild.

Jetzt aber weiter. Dank der EU sind die langen Staus an der spanischen Grenze vorbei. Zwar stehen noch die alten Grenzanlagen aus Francos Zeit, aber bewaffnete Zöllner die mit einem MG auf Ihr Auto zielen, sind nicht mehr zu sehen. Dafür dürfen Sie hier aussteigen und die Landschaft der Pyrenäen genießen.

Und hier lasse ich Euch jetzt alleine. Ihr habt die Costa Brava in wenigen Minuten erreicht, eine spanische Zahlstelle liegt noch vor Euch und Eure Kinder sind bestimmt gespannt auf einen super tollen Urlaub.

Ihre Reiseroute zusammengefasst

Zunächst Autobahn A61 Richtung Koblenz / dann Richtung Karlsruhe – Basel

Beschilderung Grenzübergang Freiburg – Mulhouse folgen

Falls Sie über Straßburg fahren, in Straßburg der Beschilderung Mulhouse – Lyon folgen.

Höchstgeschwindigkeit in Frankreich:130 km/h (Achtung !!! Radaranlagen sind ausgeschildert. An einigen Stellen wird zusätzlich per mobiler Radaranlage kontrolliert. Also halten Sie sich unbedingt an Höchstgeschwindigkeiten. 10km/h zu schnell kosten ca. 200,– EURO)

Raststätten und Parkplätze: fast alle durchweg im sauberem Zustand.

Essen und trinken unterwegs: in Frankreich nicht gerade ein kulinarischer Genuss. An Tankstellen finden Sie fast immer ein Kühlregal mit verpackten Baguettes. Diese kosten zwar um die 3,50 EURO. Für ein annehmbares warmes Essen müssten Sie jedoch mind. 10,00 EURO ausgeben, ohne Garantie auf Sättigung und Geschmack.

Land und Leute: Franzosen sind nette und sympathische Menschen. Nur eines können sie nicht: Autofahren. Fahren Sie also umsichtig und vorausschauend. Einen gewissen Unterhaltungswert werdet Ihr feststellen, wenn man in manches Auto hineinschaut. Viele Franzosen erledigen während der Fahrt Dinge, wie z. B. Telefonieren, Diskutieren, Notizen etc. etc.

Sprachen
eine ganz liebe Bitte: Wir fahren in ein Land, in welchem wir Gast sind. Setzen Sie nicht voraus das Deutsch gesprochen wird. Auch mit Englisch werden Sie keinen großen Erfolg haben. Daher: Zuhause mit ihren Kindern lernen, üben, sprechen. Sie werden sehen, welch eine Freude eine neue Sprache bringen kann. Und sei es nur Floskelsprache wie „Auf Wiedersehen“, „Guten Tag“ usw. usw. Auch hier erhalten Sie vom ADAC einen wirklich guten Sprachführer, welcher Ihren Unterlagen beiliegt.

Costa Brava morgens um 05:30