Das Leben ist eine einzige Achterbahn, und wir Fotografen dürfen in Form unserer Bilder alles festhalten. Daran änderte sich auch im Jahr 2011 nichts. Und das zurückliegende Jahr war rasant. Es bot tolle fotografische Momente, aufregende Episoden, Trauer und Freude lagen dicht gedrängt am Rande des Abgrunds. Schauen wir zurück. Hier sind: Die Bilder des Jahres 2011
Anfangs glaubten alle an einen strengen und schneereichen Winter. Doch die Natur macht den Mittelfinger richtig lang, beendet quasi am 01.01.2011 den Winter, und lässt Schnee in Windeseile schmelzen. Aus der Traum von einem richtig großen Winter. Mit Beginn der Auftauprozesse werden Pfusch und Klüngelei im Straßenbau, allen voran Straßen.NRW, deutlich.
Bilder eines Jahres: Pfusch im Straßenbau
Bilder eines Jahres: Asphaltschäden
Doch was wäre ein neues Jahr ohne Lebensmittelskandal? Das dachten sich wohl auch Zulieferer aus der Futtermittelindustrie. Und so bescherte man dem deutschen Volk dioxinverseuchte Eier.
Hamburg ist eine faszinierende Stadt. Zumindest wenn man dort nicht wohnt. Im Rahmen einer TV-Einladung bot sich ein Stadtportrait dieser Handelsmetropole an. Heraus kamen Bilder die selbst mich faszinierten, auch wenn ich deren Macher bin. Alle Eindrücke eines Tages finden Sie auch auf: https://www.foto-dg.de/grosstadtrevier-hamburg-stadtportrait/
In Hückeswagen herrscht Hochwasseralarm. Die Wupperauen präsentieren mehr Wasser als die Wuppertalsperre Wuppervorsperre, wobei die Chance gering ist, dass im Hückeswagener Stadtzentrum die Keller überflutet werden.
Die IT-Branche feiert sich gerne selbst. Meilenweit vom Kunden entfernt, präsentiert man sich seit Jahrzehnten auf der Cebit in Hannover. Und zwar immer im Frühjahr, und meistens im März. Hannover zehrte lange vom großen Zuspruch der weltgrößten Computermesse, doch man hat den Ast, auf welchem man sitzt, irrtümlicherweise abgesägt.
Nach etlichen Jahrzehnten besuchte ich mit meiner Frau das Umfeld meiner ehemaligen Heimat. Es ging nach Schloß Dyck. Das Anwesen hatte ich noch als herunter gekommene Kaschemme in Erinnerung. Um so mehr erfreute mich der Anblick beim Besuch. Nur noch wenige Elemente erinnerten an den zerfallenen Eindruck von damals. Frisch und einladend präsentierte sich das Schloß und die Umgebung.
In einem seiner Lieder besang Herbert Grönemeyer „…das Dröhnen der Motoren”. Er muss damals schon geahnt haben was in Hückeswagen statt finden wird. Für ein Kart-Rennen wird die gesamte Innenstadt zum kleinen Formel-1 Erlebnis.
Sport ist Mord. Sagen jene, die sich zwischen Couch und Fernsehschalter bewegen. Radsportler machen das genaue Gegenteil. Sie bewegen sich zwischen dem Bergischen Land und Köln, wie hier beim Radrennen „Rund um Köln”. Viel TamTam in den Medien für ganze vier Sekunden. Dann steht der Zuschauer wieder alleine am Wegesrand, und freut sich auf seinen Fernsehschalter. Auch in diesem Jahr fuhren die Radler durch Hückeswagen, diesmal unter Begleitung meiner Kamera.
Microsoft veröffentlicht seine Serverversion “Small Buisness Server 2011”, auch SBS 2011 genannt. In den USA scheint man der Meinung zu sein, das Administratoren gerne lesen. Über 1.000 Seiten umfasst das Handbuch, und während die IT-Branche mit Lesen und versuchtem Verstehen beschäftigt ist, stapeln sich die Fehlermeldungen am Bildschirm.
Wer mit diesem Buch fertig ist, ist reif für die Klapse.
Meine Praktikanten aus der Nachbarstadt Wipperfürth proben den Ernstfall. Reinschnuppern in den Bereich Medien und Design. Die Erkenntnis nach gut vierzehn Tagen: richtige Fotografie ist gar nicht so einfach. Dafür wurden die Mappen meiner Mädels seitens der Schule mit Bestnoten gewürdigt.
Wenn Reinhard Mey „Über den Wolken” sang, hatte dieser sicherlich nichts geraucht, sondern dachte wahrscheinlich an eine Ballonfahrt. Das Bergische Land ist ab April ein Magnet für Ballonfahrer, und kurz vor Sommerbeginn durfte ich dokumentarisch die berühmte Freiheit über den Wolken am Boden festhalten.
Der Mensch braucht Wärme und Sonne. Und die Bild-Zeitung verspricht dem Volk einen Hitzesommer, während gestandene Meteorologen warnend den Finger heben angesichts der abzusehenden Wetterlage. Schauen wir mal nach wer besser lag:
Aber es war ja nicht alles schlecht im Sommer 2011. Rechtzeitig zur Messe „Ligna 2011″ strahlte die Sonne über Hannover, und bescherte den Ausstellern bestes Wetter für Investitionskäufe in der Sache Holzverarbeitung.
Mit unseren Gifhorner Freunden machen wir die Autorenshow spruchreif. Allen ist klar: es ist riskant, es wird schwierig, aber es macht Spaß. Und mehr als Blamieren können wir uns nicht.
Wir besuchen das Reitsportevent CHIO in Aachen. In Sachen Reitsport bin ich völlig unterbelichtet, den Rest musste meine Kamera kompensieren. Dank den Filmherstellern Kodak, Fuji-Film und Ilford, gelangen eindrucksvolle Fotos. Die gesamte Bildstrecke finden Sie auch auf: https://www.foto-dg.de/chio-aachen/
Seit Jahren zickt die Wuppertalsperre Wuppervorsperre rum wie eine Frau. Mal ist sie bis oben hin mit Wasser gefüllt, um dann wenig später auf dem Trockenen zu liegen. Seit 2009 kann sich die Talsperre nicht so richtig entscheiden zwischen ganz voll und ganz leer.
Der Mensch ächzt und stöhnt über das Wetter. Im Juli werden in Hückeswagen an manchen Tagen max. 10°C gemessen. Da ist mancher Wintermonat wärmer. Wobei der Mensch, und hier vor allem der Deutsche, nie zufrieden ist. Gibt es 33°C, stöhnen die Menschen unter der Hitze. Es ist ein Sommer zum Durchatmen, vor allem für Allergiker. Und auch ich fühlte mich rundum wohl.
Reitsport gehört zum Bergischen wie der Regen. Und auch 2011 fanden viele Reitsportevents statt, wie hier auf den Reiterhöfen in Hückeswagen-Scheideweg und Marienheide. Erstaunlicherweise finden wir bei Reitturnieren nur Mädchen auf dem Rücken der Pferde. Eine mögliche Erklärung kam von einem jungen Mann: „…Jungs können später anfangen zu reiten. Denen liegt das Reitgen im Blut…”. Na, dann schauen wir mal rein in diverse Turniere.
Den ausgestreckten dicken Mittelfinger zeigt das Unternehmen Rhein-Braun allen Umweltschützern und Klimatologen. Hemmungslos wird zwischen Neuss und Mönchengladbach im Tagebau Braunkohle abgebaut. Im Namen der Kohle verursacht der Tagebau bleibende Schäden an Gebäuden und Infrastruktur.
Als Kind träumte man von einem Job als Cowboy, vor allem an den Karnevalstagen. Seinerzeit grüßten Bonanza und die Waltons durch den Fernseher, und ließen uns Kinder an der großen weiten Welt teilhaben. Doch erst 2011 begegnete ich meinem Kindheitstraum. Einzige Einschränkung: nicht in der weiten Prärie von Arizona, sondern in den Höhenzügen des Allgäus. Bei der Begleitung des Hindelanger Viehscheids wußte ich, warum ich kein Cowboy wurde.
Der Berg ruft. Als ehemals aktiver Brandungs-Windsurfer hatte man den Ruf der Berge seinerzeit gerne überhört. Doch nun bot sich die Gelegenheit einer umfassenden Nachholung. Und nach gut sieben Tagen war klar, warum wir seinerzeit den Ruf der Berge überhört haben.
Kunst und Kultur ruft. Die Autorenshow wird zur unumgänglichen Tatsache. Mit viel Nervosität und Gespanntheit findet die Uraufführung in Gifhorn statt. Und ich finde mich plötzlich in der bislang unbekannten Rolle als Moderator wieder.
Haste mal ´ne Mark? Immer mehr Menschen wünschen sich die gute alte D-Mark zurück. Und ich bin einer davon. Über 50 Jahre hatte Deutschland eine stabile Währung. Und nicht nur wir, auch unsere Nachbarländer. Im Falle des Euros brauchte man nur 10 Jahre, um diese Währung europaweit in die Krise zu stürzen. Was will man uns eigentlich noch alles erzählen?
In Krisenzeiten ist jeder Euro auf einem Sparbuch wichtig. Es geht aber auch anders. Man kann die Scheine verbrennen, wie im Falle des Kulturhauses Zach in Hückeswagen. Ende November wurde der Bau vollendet, und Schlappe eine Million Euro hat der Steuerzahler in ein Projekt gesteckt, dessen Existenzberechtigung stark in Zweifel gezogen werden darf. Ein Fall für den Bundesrechnungshof. Wer sich bedanken möchte, darf gerne Peer Steinbrück kontaktieren, der mit seinen Konjunkturpaketen Schall und Rauch produzierte.
Der Winter nähert sich harmlos, doch was muss der Leser der Bildzeitung erfahren? Es wird ein Horrorwinter. Eisigkalte Temperaturen werden Deutschland schockfrosten. Sind nun die Leser der Bild dumm oder eher umgekehrt? Dafür dürfen sich die Alpen über massive Schneefälle freuen.
Und dann war da noch:
– die Katastrophe von Japan
– von zu Guttenberg zeigt dem gemeinen Volk, wie man eine vernünftige Doktorarbeit zu schreiben hat
– der Lavazza-Kalender 2012 beinhaltet endlich wieder richtige Fotografie
– Fuji-Film und Kodak bauen ihre Werke für analoge Filme aus
– Heinz und Lisbeth feiern ihren 65. Hochzeitstag
– Scripted Reality setzt sich immer mehr im wahren Leben durch
– meine Nerven liegen nach Beendigung des Artikels blank
Bleiben Sie nicht so wie Sie sind, sondern verändern Sie den Blickwinkel, und schaffen Perspektiven für neue Möglichkeiten.
4 Responses to Rückblick 2011: Bilder eines Jahres