Allgäuer Advent: Sogar der Nikolaus hebt ab
Heilige im Heißluftballon und andere Vorweihnachtsüberraschungen
Woher der Nikolaus kommt, und wohin er wieder geht – diese Frage beschäftigt Kinder immens. Läuft er den weiten Weg von Haus zu Haus, fährt er im Schlitten oder fliegt er womöglich wie ein Engel durch die Luft? Deutschlands südlichste Stadt – der Allgäuer Ferienort Sonthofen – hat diese Frage längst beantwortet: Der Nikolaus nutzt verschiedene Verkehrsmittel für seine Reisen.
Wer sich selbst davon überzeugen will, braucht nicht mehr lange zu warten. Bereits zum 44. Mal wird der Heilige am 14. Dezember wieder mit einem Pferdeschlitten aus dem Wald kommen, begleitet von Rumpelklausen, die seine Gaben an die Kinder verteilen. Und wenn er zahllose kleine Hände geschüttelt hat, wird er Richtung Himmel entschweben – in einem sternegeschmückten Heißluftballon. Mit dabei hat er die Weihnachtsbriefe der Kinder, die sie vorher am Christkindlpostamt abgeben konnten – auf dem kurzen Postweg sozusagen.
Sonthofen ist übrigens nicht der einzige Allgäuer Ort, an dem der Nikolaus im Heißluftballon gesichtet wurde. Im Westallgäuer Eglofs geht er traditionell bereits am 6. Dezember in die Luft. Dort werden schon am Nachmittag sogenannte „Kloosemännle“ aus Hefeteig in den unterschiedlichsten fantasievollen Formen gebacken. Eine Jury bewertet die leckeren Kunstwerke und belohnt die besten Bäcker mit besonderen Preisen. Der Nikolaus und Knecht Ruprecht sind bei der Preisverleihung bereits zugegen. Anschließend wird der Heilige zum Dorfplatz begleitet, wo er seinen Heißluftballon besteigt und in den Abendhimmel abhebt.
Dem nicht genug: In Gunzesried ist dem heilige Nikolaus sogar ein eigener Feiertag gewidmet. Ganz im Gegensatz zum Rest der Republik haben die Geschäfte der Allgäuer Ortschaft am 6. Dezember geschlossen, die Kinder sind von der Schulpflicht befreit und in der Kapelle wird ein Hochamt gefeiert. Der Gunzesrieder Feiertags-Alleingang geht auf ein Versprechen aus dem Jahr 1796 zurück. Der Napoleonische Befreiungskrieg brachte kaiserliche und französische Truppen bis an die Gemeindegrenzen des Hochtales, wohin sich rund hundert Menschen mit Hab und Gut geflüchtet hatten. In ihrer Angst beteten sie zum Heiligen Nikolaus und verknüpften damit ein Gelübde. Mit Erfolg: Die französischen Truppen kamen zwar an die Gemeindegrenzen, kehrten dann aber wieder um. Und seitdem feiern die Gunzesrieder alljährlich das St. Nikolaifest als Erinnerung an ihr Versprechen.
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Simone Zehnpfennig
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