Im Frühjahr zieht es seit einigen Jahrzehnten vor allem die Windsurfer Richtung Süd-Frankreich. Auch wenn die heutigen Youngster die Vorstellung haben, das alles vor 1990 dem Mittelalter zuzuordnen ist, zeige ich Ihnen hier einige Bilder aus meiner Windsurfzeit. Im Frühjahr 1986 ging es für eine Woche Richtung Cap d´Agde.
Eines vorab: die hier gezeigten Fotos wurden nicht alle von mir aufgenommen. Aber sie sind bildliche Zeitzeugen einer wilden und dramatischen Zeit. Bei unserer Tourenplanung hatten wir nur eines im Sinn: Windsurfen. Vor allem im Frühjahr galt Süd-Frankreich als das Wind- u. Sturmrevier überhaupt. Und das bei adäquaten Temperaturen zwischen 20° und 25°C . So stand es zumindest in der seinerzeit angesagtesten Zeitschrift, der – Surf – . Ohne weibliche Begleitung eine ganze Woche Spaß und Power. Was für ein Urlaub. Jeder Windsurfer kennt sicherlich die Vorfreude auf Wind und Wasser, verbunden mit keinen Feindesblicken der Partnerin.
Und so fuhren 4 Freunde mit einem vollbepacktem Mitsubishi L300 Richtung Süden. Die erste Realität der Jahreszeit Frühjahr holte uns kurz vor Frankreich ein. Schneefall. Was aber für Süd-Frankreich wichtig ist. Denn die aus Norden kommende Kaltluft wird durch das Rhônetal gepresst und bläst etwa bei Cap d´Agde mit Windstärke 7 – 9 Beaufort hinaus aufs Meer. Soweit die Theorie.
Und so sahen wir als Youngster in den 80ern aus:
In der Zeitschrift – Surf – war seinerzeit zu lesen: “…der Mistral kommt daher wie ein Sandstrahlgebläse…”. Wir begaben uns auf die Suche nach Wind und Wellen, wie dieses Foto dokumentiert:
Windsurfer sind normalerweise durchaus gut gelaunte und entspannte Menschen. Zumindest wenn es genug Wind hat. Diese Blicke verraten eigentlich alles:
Und manchmal muss man als Windsurfer auch Kompromisse eingehen. Meine damals extra für Süd-Frankreich angefertigte Speed-Gun schrie nach Wind und Wasser, wie dieses Foto zeigt:
Selbst die Hunde hatten mehr Spaß als wir. Schauen Sie selbst:
Doch auch Südfrankreich und Cap d´Agde zeigten sich vor allem in den Abendstunden bildlich von ihrer besten Seite. Hier ein kleines Stimmungsbild:
In dieser Wetterkarte wird unser Wind-Dilemma ersichtlich. Leider gab es 1986 kein Internet und schon gar nicht den Zugriff auf Wetterkarten (Quelle: (c) Wetterzentrale http://www.wetterzentrale.de)
Wer im Frühjahr Richtung Südfrankreich fährt, darf nicht unbedingt auf warmes und windreiches Wetter setzen. Generell ist dies jedoch die schönste Reisezeit rund um Cap d´Agde. Im Sommer hat es nicht selten 35°C und mehr, die Sandstrände gleichen einem Lavafeld, es weht kein Lüftchen. Allerdings hat sich auch diese Reiseecke gewandelt. Heute zählt die Gegend um d´Agde mit zu den größten FKK-Gebieten im Süden.
Die hier zu sehenden Fotos sollten auch nicht technisch betrachtet werden. Mit Stand heute sind es Dokumentationsfotos einer wilden Zeit.
Für meine lesenden Windsurfer noch technische Details meiner Speed-Gun:
Hersteller: Aquata Berlin
Länge: 2,85m
Breiteste Stelle: 55 cm
Auftrieb: 75 liter
Gewicht: 8kg
Max. Speed bis zum Spin-Out: 85 km/h (theoretisch)