Das ehemals fotografische Vorzeigeunternehmen der ehemaligen DDR, Pentacon Dresden, schloß seine Pforten 1990. Wurden seinerzeit die Produkte und Dienstleistungen der DDR belächelt, so gefriert dieses in der heutigen Betrachtung ein. Vieles was damals eingestampft wurde, wird uns heute als neue Errungenschaft verkauft.
Ich bin nicht unbedingt ein Freund von alten Sachen. Aber ich mag Arbeitsutensilien welche funktionieren. Und funktioniert haben z. B. die Kameras von Pentacon irgendwie immer. Meine Großformatkamera ist eine Pentacon Globica II. Hersteller von Großformatkameras werden wahrscheinlich müde lächeln angesichts der etwas unorthodoxen Arbeitsweise mit einem solchen Arbeitsgerät. Allerdings lächel ich genau so zurück angesichts der horrenden Investitionskosten von fast 40 TSD Euro. Denn: wer einmal eine Kamera, ob Klein- Mittel- oder Großformat, aufschraubt, wird vieles entdecken, nur keine aufwändige Technik.
Der Untergang der fotografischen Industrie der ehemaligen DDR steht synonym für Management mit eingeschränkter Sichtweise und dem Ausverkauf deutscher Technologien. Meiner Nikon F5 zerschlug es nach 40.000 Auslösungen den Verschlussvorhang. Eine intensiv genutzte Pentacon aus dem Jahre 1985 löst immer noch aus. Ein Nikon VR-Objektiv fällt aus ca. 10 cm Höhe auf unseren Parkettboden. Hierbei zerspringt das Objekt in seine Bestandteile. Totalschaden. Eine Vogtländer von 1972 fällt mir aus der Hand und rollt unsere Treppe hinunter. Kleine Beule am Gehäuse, Kamera angemacht, funktioniert. Verstehen Sie dies jetzt auch nicht als Kompromittierung der heutigen Kamerahersteller. Vielmehr geht es mir um das, was Photographie ausmacht. Und das was den Herstellern einfach fehlt: Herzblut und Begeisterung.
Hier zeige ich Ihnen einen Dokumentarfilm über das Unternehmen VEB Pentacon Dresden, welches auf dem Videoportal myvideo.de online gestellt wurde.
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