Wer Kunst betreibt, möchte diese einem Publikum vorstellen, und im Idealfall auch verkaufen. Doch wie bietet man Literatur an ohne die Menschen zu verscheuchen? Zugegeben, ich wäre einer derjenigen der bei Tolstoi oder Simmel die Flucht ergreift. Eine der Antworten auf obige Frage könnte das Konzept der Autoren-Show sein. Schauen wir einmal in die Generalprobe und Premierenveranstaltung hinein.
Entstanden ist die Idee der Autoren-Show 2010 am Lagerfeuer in Gifhorn, und das dürfen Sie sogar wörtlich nehmen.
Wir diskutierten zu sechst, plus einem Hund, über Möglichkeiten der Literaturvermarktung. Dann jagte eine Idee nach der anderen durch unsere Köpfe. Wir versetzten uns in die Lage der Journalisten, die jeden Tag Texte schreiben und verkaufen müssen, um dann zu sehen, wie der Mensch das geschriebene Wort von gestern heute vergessen hat. Nach gefühlten 25 Stunden am Lagerfeuer war die Idee der Autoren-Show geboren.
Erst durch den Besuch diverser Autorenlesungen konnte das Konzept formuliert und konzipiert werden. Für die Premiere stand der Autor Günter Kraft zur Verfügung, der sein Buch „Kraft.Werk” erstmalig 2010 im Gifhorner Schloß vorstellte. Wie man auf dem Foto sieht, gehören Autorenlesungen eher in die Kategorie „gediegene Veranstaltung”.
Und direkt als Vergleich ein Jahr später auf unserer Autoren-Show:
Unser Konzept hatte ein klar formuliertes Ziel: die Kunst des Schreibens und Dichtens unterhaltsam zu präsentieren. Und hierbei unterstützen die Kunstrichtungen: Karikatur, Fotografie, und Musik das Gesamtwerk.
Bei der Generalprobe holperte der Senioren-Rapp noch ein wenig. Die Musik komponierte Marlon Blume.
Nun ist das Storyboard eine Sache. Doch ohne Technik geht´s nicht. Für die technische Realisation konnten wir Chris Niemann aus Gifhorn gewinnen. Er beschallte den Raum, setzte das Bühnenlicht, und steuerte gemeinsam mit Marc Blume Geräusche und Bilder.
Ein zunächst schwieriges Problem war die Bühne. Doch mit Michael Blume hatten wir einen bis dato unentdeckten, aber talentierten, Bühnenbauer. Er plante und baute die Bühne exakt gerade, und legte Gifhorner Pingeligkeit an den Tag. Selbst die Nägel wurden mit Hilfe der Wasserwaage verbaut. Dafür stand die Bühne aber auch wie eine 1, und es gab kein typisches Bühnengeknarre.
Damit Sie sehen, unter welch widrigen Umständen die Bühne platziert werden musste, hier ein Foto vor dem Aufbau:
Wenige Stunden später verwandelte sich dann der Raum in ein gemütliches Wohn-Lese-Badezimmer. Schauen Sie mal:
Und so schaut eine Autorenshow-Bühne aus, wenn sie fertig ist:
Mit Wolfgang Blume hatten wir einen engagierten Regisseur , der manchmal mit seinen vielen Zetteln, Blättern, und Notizen, auf Kriegsfuß zu stehen schien. Aber der Eindruck täuschte. Minuziös taktete er die einzelnen Abläufe aus, was angesichts eines zweistündigen Programms nicht ganz ohne ist. Denn wir hatten diverse musikalische Einlagen im Programm, wie z. B. Nicole Wolf. Hören Sie einmal rein:
Letzte Instruktionen von der Regie an den Autor.
Hmm…wo stand welcher Ablauf und warum? Die Suche zwischen Plänen und Notizen. Regie und Moderation im Gespräch und der Suche nach der Information.
Dann kam der Tag der Premierenaufführung. Hierbei war die Anzahl der Plätze bewußt auf 50 Gäste festgelegt. Im Eintrittspreis enthalten war ein Buffett vom Landgasthaus Dralle. Und ich musste mich in der bislang unbekannten Rolle eines Moderators bewegen. Guckst Du:
Ca. 50 Gäste verfolgten gespannt den Ablauf der Autoren-Show. Und wurden belohnt mit Wortakrobatik, schallendem Lachen, und kulinarischen Genüssen.
Kurzum: bis auf kleinere Pannen lief alles reibungslos, und das Publikum fühlte sich gut unterhalten.
Das Konzept der Autoren-Show ist für kleinere bis mittlere Bühnen geeignet. Vor allem unbekannte Autoren mit interessanten Werken können, abseits einer langatmigen Lesung, gezielt und aufregend platziert werden.
Die Kollegen aus den Zeitungsredaktionen der „Aller-Zeitung” und der „Braunschweiger Allgemeinen Zeitung” fassten die Autoren-Show in ihrer journalistischen Tätigkeit wie folgt zusammen:
Dann gab es da noch die Aller-Zeitung:
Und Ingrida Ivankova lieferte die Karikaturen zum Autorenwerk „Kraft.Werk”. Sie ist eine begnadete Karikaturistin, mit allen künstlerischen Befindlichkeiten ausgestattet. Hier sehen Sie die Karikatur zum Gedicht „Papa, lauf doch nicht davon”.
Das Ziel der Autoren-Show, nämlich die Kunst der Worte, gemeinsam mit Karikatur, Fotografie und Musik, zu würdigen, ist gelungen. Sie können die Autoren-Show für Ihre Räume gerne buchen.
Alle Akteure finden Sie auch bei FACEBOOK. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.
Schauen Sie einmal bei meiner Künstlerkollegin vorbei. Sie zeichnete die Karikaturen zum Buch: http://www.thewalnuts.eu
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