Im Winter 2011/2012 haben die Alpen das große Los gezogen, und wurden quasi mit Schnee zugeschüttet. Wie das Leben so spielt, bot sich ein Besuch im Allgäu an. Vom Oberjoch bis hin nach Oberstdorf schauten wir genau hin, was einem im Winter geboten wird. Eines vorweg: Langeweile war in den knapp 10 Tagen ein Fremdwort.
Klären wir als erstes die Frage, was ist eine Pistensau? Eine mögliche Antwort könnte sein:
Mit diesen vier netten jungen Leuten verbrachten wir aufregende Tage in Hindelang, Oberjoch und Sonthofen. Aber der Reihe nach.
Bad Hindelang ist ein klassischer Urlaubsort für Familien und Erholungsbedürftige. Mit der Einführung der genialen Allgäu-Card ist nun auch ein Urlaub für knappe Reisebudgets und junge Familien möglich. Der Ort selbst ist auch im Winter ein Erholungsort für Wanderer, Langläufer und Rodler. Durch die flache Tallage können Nichtskiläufer stundenlang wandern. Und so sah es bei unserem Arbeits-Besuch in Hindelang aus.
Für den klassischen Skilanglauf herrschten gute Bedingungen, auch wenn manch einer später aussah wie ein Schneemann. Das meteorologische Phänomen des „Whiteout”, wie auf dem nachfolgenden Foto zu sehen, findet man nur im Polargebiet und Gebirge.
Wir befinden uns nun in Deutschlands höchstem Dorf. Das Oberjoch liegt auf ca. 1.400 Meter Höhe. Im Winter ein klassisches Skigebiet, im Sommer ein beliebtes Wandergebiet. Bekannt ist das Oberjoch durch den Berg „Iseler”. Es wird alles geboten, was irgendwie mit Schnee zu tun hat. Vorangig Skiabfahrt, Snowboard und Freestyling. Wer mit Kindern unterwegs ist, findet im Kinderland der Skischule Ostrachtal ideale Abgabemöglichkeiten seines Nachwuchses. Allerdings ist für Erwachsene eine andere Skischule empfehlenswert. Denn der Andrang war schon beängstigend, und Nachmittags vereisten fast alle verfügbaren Übungspisten. Alternativ bietet sich auch ein Privatlehrer an. Fragen Sie hier einfach in einem Sportgeschäft nach. Dort wird man Ihnen gerne weiterhelfen.
Der Ski-Wahnsinn begleitet uns auf Schritt und Tritt. Volle Parkplätze und volle Pisten. Wer hier durchblickt hat gewonnen.
Und während in der Skischule Kinderverpflegung angesagt ist, herrscht am Iseler-Skilift großer Andrang für den Adrenalin-Kick.
Doch die Mittagsruhe im Kinderland ist trügerisch. Denn plötzlich ruft der Chef zum Aufwärmtraining, und die Kids haben einen irren Spass beim Mitmachen.
Während Papi, Mami, und ich, schon beim Anschauen ausser Puste sind, drehen die Kleinen noch mal richtig auf. Never-give-up scheint die Devise zu sein.
Auch Stürze werden ohne großes Geschrei in Kauf genommen. Hier möchte man noch mal Kind sein.
Und jetzt geht es zum ultimativen Geheimtipp: Extremrodeln in Bad Hindelang.
Die Rodelbahnen in Bad Hindelang befinden sich alle an der Hornbahn. Wegen Lawinengefahr war bei unserem Aufenthalt die Rodelbahn 1 leider gesperrt. Mit der Gondel geht es auf ca. 1.300 Meter Höhe. Weitere Infos über die einzelnen Rodelstrecken finden Sie auf der Webseite: http://www.hornbahn-hindelang.de/11_Winterangebot/Rodelpistenangebot.php
Wir testeten die Strecke 2, und die hattes es wirklich in sich. Beachten Sie deshalb folgende Hinweise:
– unternehmen Sie keine Fahrten bei Gelenkproblemen
– verwenden Sie bei Kindern einen Schutzhelm
– steuern Sie nach Möglichkeit mit Händen und Füßen
– lassen Sie Ihren Schlitten nicht einfach gleiten.
Winterspass fängt mit der richtigen Grundlage an. Der Kaffee in der Gletscherspalte schmeckt ausgezeichnet, und auch die warmen Speisen sind genießbar.
Doch nun geht es auf die Rodelbahn. Und wie Sie sehen herrscht großer Andrang, und manch einer stieg auch nach wenigen Metern vom Schlitten ab. Ab hier liegen knapp 3 Kilometer Rodelstrecke vor uns.
Wer mit Ski und Rodel nichts am Hut hat, sollte einmal den Winterwanderweg benutzen. Auf gefahrlosem Weg geht es hinab durch verschneite Wälder, und es herrscht eine fantastische Stille. Sie benötigen für den Wanderweg selbstverständlich geeignetes Schuhwerk. Erfreuen Sie sich an meinen Impressionen einer verschneiten Landschaft.
Seit der ersten Januarwoche 2012 nahm die Lawinengefahr stetig zu. Hier zeige ich Ihnen einmal, wo das Problem liegen könnte. Auf dem nachfolgenden Foto sehen Sie den Lichtkreis vom Kamerablitz. Wäre dies Schnee, würden wir ausser einem helleren Motiv nichts weiter sehen. So aber spiegelt sich der Blitz im Eis wieder. Oberhalb der Eisdecke lagen ca. 30 cm Neuschnee, der wiederum durch Tauprozesse in den unteren Regionen komplett durchfeuchtet war. Kommt es jetzt zu starkem Frost bis tief in die Schneedecke hinein, ist es eine Frage der Zeit, bis größere Schneelawinen von der unteren Eisschicht gelöst werden.
Während unseres Aufenthaltes gab es drei Sprengungen in der Nähe der Hornbahn. Schärfen Sie bei Wanderungen Augen und Ohren, und benutzen Sie ausschließlich die freigegebenen Routen.
Innerhalb des Artikels wird auf andere Unternehmen und Webseiten verwiesen. Dieser Artikel ist ein Fotobericht ohne Abstimmung mit den jeweils genannten Personen / Unternehmen. Dieser Artikel dient ausschließlich zur Orientierung von Interessenten und Lesern, die einen Aufenthalt im Allgäu in Betracht ziehen.