Mein letzter Aufenthalt in der Schweiz liegt viele Jahre zurück. Zuletzt als Jugendlicher in einer Jugendherberge in Aargau, behielt ich die Landschaften und Städte der Schweiz angenehm in Erinnerung. Und dann noch die Sprache… Nun bot sich eine kleine Fotodokumentation über Zürich im Rahmen einer Künstlereinladung an.
Zürich empfing uns nicht gerade freundlich. Der Himmel grau, die Menschen gehetzt, alles war in Bewegung. Halt das typische Großstadtflair. Zu allem Übel fing es dann noch an zu schneien. Trotz der widrigen Umstände machte ich mich auf den Weg, Zürich bildlich zu erfassen. Es war nicht einfach, wie Sie an diesem Foto sehen können:
Wir schlenderten durch das Stadtzentrum, immer auf der Suche nach “was oder wer ist Zürich?”. Um eine Antwort zu erhalten, bedarf es Kameraeinstellungen, die Sie niemals vornehmen würden. So wie auf diesem Foto:
Als wäre das nicht schon alles trist und grau genug, setzte sich am Nachmittag der Dauerfrost in der Stadt fest, und ließ unsere anfängliche Stadtneugier ins bodenlose sinken.
Zu viert schlenderten wir dann durch die berühmten Gassen. Dort, wo Galerien, Prada und Dolce&Gabbana Zuhause sind. Vielleicht wurden wir hier fündig auf der Suche nach der Faszination einer Großstadt. Sie möchten mal schauen, wie es in den Gassen von Zürich aussieht? Bitte sehr:
Und? Ganz schön depressive Stimmung, oder? Aber es geht noch besser. Damit Sie mir jedoch nicht am Bildschirm anfangen zu weinen, es gab auch lichte Momente, wie man an dieser Klaviergalerie sieht.
Wir zogen weiter, staunten über hochpreisige Cafés, bezahlten mit Euro und bekamen SFR zurück, doch Licht war nirgends zu sehen. Und wenn kein Licht, dann ist auch ein Fotograf völlig aufgeschmissen. So wie hier:
Doch mit Beginn der Dämmerung schoß Zürich plötzlich und unerwartet ein wahres Lichterfeuer ab.
Die Stadt schien sagen zu wollen: sorry, war vorher alles nicht so gemeint, ich kann auch anders. Innerhalb weniger Minuten wurde aus einer unansehnlichen Stadt eine Schönheit.
Und wenn sich ein Künstler austobt, kommt sowas dabei heraus:
In den wenigen Stunden unseres Aufenthaltes, präsentierte sich Zürich wie das Leben. Mal düster und grau, um dann wie Phönix aus der Asche empor zu steigen. Ob die Menschen in dieser Stadt den Wandel bemerken, kann ich nicht beurteilen. Denn um Licht einzuatmen, dafür bedarf es einer inneren Ruhe.
Da immer wieder gefragt wird, hier noch die verwendeten Filme und Kameras.
– Dynax 7 Kleinbild
– Ilford Delta 100 schwarz-weiss
– Fuji Superia 200 Farbfilm
Weitere Aufnahmen über Zürich, Bad Hindelang und sein Weihnachtsmarkt, finden Sie in den nächsten Tagen auf meiner Webseite: www.foto-dg.de
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