Farbfotografie galt bis in die 70er Jahre als ungeliebter Teil der Fotografie, hier vor allem in den USA. Mit der farblichen Darstellung der Bilder drang der Fotograf natürlich in die Gilde der Maler ein, und durchbrach deren letzte Bastion. Nämlich bunte Bilder zu präsentieren. Wie üblich erfolgte der große Aufschrei, und Farbfotos aus den früheren Jahren zeigen heute: Farbfotografie war bullshit.
Bis heute hat sich an der seinerzeit vorherrschenden Meinung nichts geändert. Richtig gut gemachte analoge Schwarzweiss-Bilder haben eine höhere Wertigkeit als Farbfotos. Paradoxerweise überwiegen jedoch in allen fotografischen Bereichen die Farbfotos.
In einer Diskussion erwähnte ein Kollege, das er ausschließlich in schwarzweiss fotografiere, schließlich sei er Fotograf. Auch Überheblichkeit ist unter Fotografen verbreitet.
Ohne die Farbfotografie blieben uns imposante Fotografien verwehrt, wie z. B. dieser Sonnenuntergang:
Für richtig schöne Bildfarben muss natürlich auch der richtige Film verwendet werden. Wer einen Brot&Butterfilm wie den Kodak Farbwelt verwendet, dürfte mehr als enttäuscht sein über die Ergebnisse. Hier würde ich dann auch meinem Kollegen zustimmen, und durchweg Farbfilme meiden.
Aber die Hersteller haben im Laufe der Jahrzehnte gelernt. Allen voran Kodak und Fujifilm, die auch in den nächsten 20 Jahren Farbfilme als Negativ oder Dia anbieten werden. Auch die oftmals berüchtigten Farbstiche sind heutzutage kein Thema mehr.
Wer als Fotograf nur auf Schwarzweiss-Filme setzt, dem entgeht der Ausgleich in der kreativen Bildgestaltung. Die Farbfotografie ist mittlerweile ein fester Bestandteil in meinem Arbeitsumfeld, und ich finde es auch gut so. Denn natürlich schaue auch ich gerne einen farbenfrohen Bildabzug an. Natürlich fotografiere ich in Farbe, schließlich bin ich Fotograf und Bildermacher.