Gestern Abend war wieder Donnerstag, und meine Frau wollte unbedingt das Finale von Germany´s Next Topmodel anschauen. Alle Einwände von mir wurden mit strafenden Blicken ignoriert. Im Finale 2009 glänzte die Show schon durch Ideen- u. Inhaltslosigkeit, und einer schon fast unverschämten Werbeflut. Wobei ich 2009 den Fernseher kurzerhand ausschalten konnte, da meine Frau in Köln war. Raten Sie mal wo?
In der Hoffnung, das viele Leute viele gute Ideen in ein Finale bringen, wurde aus meiner Sicht nicht erfüllt. Die Moderation glänzte mit leeren Worten alá “..geht es euch gut?”, “…habt ihr Spass…” usw. usw.
Da möchte man einem Millionenpublikum begreiflich machen, warum es diese Sendung, und natürlich das Finale, gibt. Aber ausser Gekreische, schlechter Musik und flachen Darbietungen bleibt nichts übrig. Da werden permanent Modelabels erwähnt, nur warum es gekauft werden soll, diese Info fehlt gänzlich. Ein Fauxpas der Marketingstrategen.
Ebenfalls immer wieder witzig sind die erwähnten Werbekampagnen. Waren es im letzten Jahr noch 200.000 Euro, so sind es in diesem Jahr angeblich 400.000 Euro, aufgeteilt auf mehrere Unternehmen. Dieses Geld kriegt natürlich nicht das Model. Hier geht es um Werbebudgets der jeweiligen Unternehmen, wie etwa C&A oder Maybelline Jade. Das Model selbst erhält nur einen Bruchteil als Gage.
Und das große Ziel der Models beim Finale von Germanys Next Topmodel ist das Coverbild / Editorial der Cosmopolitan. Hier leistete sich die Jury eine Fehlentscheidung. Wie auch in anderen Artikeln zu lesen, war die achtzehnjährige Hanna wesentlich lebendiger und mehr bei der Sache. Die Gegenkandidatin Alisar glänzte dagegen mit gleichbleibender Mimik, man könnte es auch als langweilig bezeichnen.
Nach wie vor sticht der Fotograf Kristian Schuller als Jurymitglied hervor. Heidi Klum täte gut daran, ihn weiter als Juror einzusetzen. In keinster Weise überzeugen konnte Qualid Ladraa, genannt “Q”. Ihm fehlte eine glaubhafte Kompetenz.
Das Format Germany´s Next Topmodel – by Heidi Klum – glänzt seit Beginn durch sinnfreie Informationen, gähnende Langeweile, und übertriebener Werbung. Ich bin zwar ein Freund von “Product Placement”, aber bei GNTM gleicht es einer Gehirnwäsche.
Wie geht es jetzt weiter? Die Einschaltquoten befinden sich im Sturzflug, auch wenn die bisherigen Zuschauerzahlen immer noch ok sind. Aber der Trend zeigt nach unten, verglichen mit den bisherigen Staffeln. So interessant das Thema von Germany´s Next Topmodel sein mag, zumindest für Fotografen und Models, aber die Flut der Castingshows, in Verbindung mit flachen Themeninhalten, vergraulen den Konsumenten vor dem Fernseher.
Germanys Next Topmodel überzeugt in seiner jetzigen Fassung in keinster Weise. Und das Finale spiegelte die zurückliegenden Sendungen gut wieder. Langatmig, themenlos, und wer umgeschaltet hat, der hat nichts verpasst. Schade.
12. Juni 2010 | Gespeichert in der Kategorie: Germanys Next Topmodel - by Heidi Klum | | Heute: 0
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